Franziskanische Spiritualität
Kaum ein Heiliger vermag so viele Jahrhunderte hindurch die Menschen derart zu faszinieren, wie der Heilige Franziskus von Assisi.
Sein ganzes Leben hindurch suchte er nach dem richtigen Weg der Christusnachfolge. Vielleicht ist es gerade dies, was ihn auch für Menschen unserer Zeit so sympathisch macht. Wer einmal auf seine Spur gestossen ist, den zieht er in seinen Bann - oder besser gesagt, zu Jesus Christus – denn nichts anderes hat Bruder Franziskus gelebt, als das Evangelium.
Im Jahr 1181/82 wird Franziskus als Sohn eines reichen Kaufmanns in Assisi geboren. Krieg, Gefangenschaft und eine lange, schwere Krankheit werfen sein Leben mit siebzehn Jahren völlig aus der Bahn. Endgültig entscheidend für seine Umkehr sind aber ein Jahr später die Begegnung mit einem Aussätzigen und die Vision vor dem Kreuz in San Damiano, als er die Stimme hört: „Stelle meine Kirche wieder her“. Dem Ruf folgend, kommt es zur entscheidenden Trennung von seinem Vater.
Nachdem sich ihm die ersten Brüder anschliessen, beginnt er nach einer Lebensform zu suchen und erhält sie beim Hören des Evangeliums der Aussendung der Jünger durch Jesus. Franziskus findet darin den Sinn seines Lebens, wählt den Weg der radikalen Armut und beginnt diesen Auftrag mit der stets anwachsenden Brüderschar, in die Tat umzusetzen.
Als sich den Brüdern vier Jahre später auch die adelige Tochter Klara von Assisi anschliessen will, kommt es zu Gründung der Armen Frauen von San Damiano – später Klarissen genannt.
Als Friedensstifter, Spielmann Gottes und Naturfreund ist der Heilige Franziskus in die Geschichte eingegangen. Von ihm wurde auch der weltberühmte Sonnengesang gedichtet, worin er alle Geschöpfe seine Brüder und Schwestern nennt. Seine brennende Liebe zu Gott und allen Geschöpfen, die radikal gelebte Armut und seine ansteckende Freude, lassen tausende von Brüdern und Schwestern in seine Fussstapfen treten – damals wie heute.